Land unter: 2014 verwandelte Starkregen etliche Straßen in Münster zu Flüssen. / Foto: Matthias Ahlke
25.01.2019

Klimawandel – und jetzt?

Sturm, Hitze, Trockenheit, Starkregen – das Jahr 2018 war ein Vorgeschmack auf das, was uns in Zukunft beim Wetter erwarten wird. Der WESTFALENSPIEGEL zeigt, wie sich die Kommunen darauf einstellen.

Wer wissen möchte, wie sich der Klimawandel bei uns in Westfalen auswirken könnte, der muss sich nur die vergangenen zwölf Monate ins Gedächtnis rufen: Gleich zu Beginn fegte Orkantief „Friederike“ über das Land, knickte allein in der Region Hochstift-Paderborn mehr als 650.000 Festmeter Holz um und legte den Bahnverkehr lahm.

Nur ein Beleg dafür, dass die Wetterkapriolen längst auch wirtschaftliche Folgen haben. Friederike verursacht allein in Westfalen Schäden von mehr als 100 Millionen Euro. Landwirte verzeichneten durch die anhaltende Dürre des vergangenen Jahres extreme Ernteausfälle. Einbußen gab es vor allem bei Kartoffeln, Grünfutter und Mais. Insgesamt wurden bei der Landwirtschaftskammer NRW 637 Anträge zum teilweisen Schadensausgleich von Dürreschäden in der Landwirtschaft eingereicht. „Das Antragsvolumen aller prüffähigen Aufträge beträgt rund 15,5 Millionen Euro“, teilte das Landwirtschaftsministerium Mitte Januar mit. Die meisten Anträge gingen bei den Kreisstellen Kleve (134 Anträge), Borken (103 Anträge) und Steinfurt (74 Anträge) ein.

Städte sind verwundbar

Auch Städte und Kommunen bekommen die Folgen des veränderten Klimas immer deutlicher zu spüren. Immer wieder setzte Starkregen Innenstädte und Dörfer unter Wasser. So geschehen in Soest, Höxter und anderswo. Monatelang quälten zudem Hitze und Trockenheit die Bevölkerung in den Städten.

Der WESTFALENSPIEGEL zeigt am Beispiel Münsters, das 2014 vom bisher heftigsten Starkregenereignis in Deutschland heimgesucht wurde, und Bochums, das vor allem gegen eine Überhitzung der Innenstadt kämpft, wie sich Städte auf die Klimaveränderungen vorbereiten. Denn das Extremjahr 2018 hat auch den Kommunen vor Augen geführt, wie verwundbar sie sind. Zusätzlich zum Klimaschutz, der schon seit vielen Jahren in den Verwaltungen verankert ist, rücken damit Maßnahmen zur Eindämmung der Folgeschäden durch den Klimawandel in den Fokus der Städte. Denn dauerhaft wird es in Westfalen heißer, so die Experten.

„Viele dachten lange Zeit, Klimawandel betreffe nur Inseln im Pazifik“, sagte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser im Herbst bei der Vorstellung der aktuellen Daten zu den Auswirkungen des Klimawandels in NRW. Ein Jahr wie dieses werde aber immer weniger zum Ausreißer.

Jürgen Bröker

Die gesamte Reportage und ein Interview mit dem Meteorologen Dr. Tim Peters lesen Sie im WESTFALENSPIEGEL Heft 1_2019

Weitere Texte zum Thema Klimawandel: 

Was die Stadt Soest im Bereich Klimaanpassung unternimmt, lesen Sie hier.

Wie eine einmalige Starkregen-Testanlage in Gelsenkirchen gebaut werden soll, lesen Sie hier.

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